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hans-juergen lenhart

die presse schreibt.

Sprachbeben in Großauheim: Önig Arl ringelnatzte Wehschnittchen!
- Förderkreis Kultur in Großauheim präsentierte Hans-Jürgen Lenhart -
(Hanau-Post 22.05.08)
Da war was los! Im AKU-Saal des Bürgerhauses Großauheim wurde geräuspert, genuschelt und gebrüllt. Zeitungen wurden zerfleddert, Manuskripte gefressen; das Publikum verspeiste gar ganze Buchstaben.
Der „Panische Poet“ Hans-Jürgen Lenhart feierte die Rückkehr in seine Geburtstadt Großauheim mit großer Rede, wilden Phrasen und waghalsigen Wortschöpfungen.
Der Kleinkünstler und Schriftsteller ist ein Akrobat des Sprachspiels.
Seit Beginn der 90er Jahre tritt Hans-Jürgen Lenhart bundesweit mit verschiedenen Solo-Performances auf, dazu in Projekten mit Musikern und Lautpoeten. Lenhart wurde mehrfach in Radio und Fernsehen portraitiert, er war Sieger des Hessischen Poetry Slams 1999.
Der „Förderkreis Kultur in Großauheim“ hatte den Sprachkünstler mit seinem aktuellen Programm „ der Satz im Silbensee“ eingeladen. Etwas Mut gehörte schon dazu: Wortspiel, Sprachexperiment, Textvortrag - das weckt bei manchem dunkle Erinnerungen an längst vergangene und möglicherweise staubtrockene Deutschstunden.
Aber weit gefehlt: die vielen Besucher im fast ausverkauften AKU-Saal erlebten einen buchstäblich denkwürdigen, höchst amüsanten Abend.
Nicht nur, daß es Lenhart von der ersten Sekunde an gelang, die Zuhörer mit seinen Wortspielen in seinen Bann zu ziehen. Nein, er trieb die Buchstabenherde immer doller vor sich her: immer wieder kam es im Publikum zu spontanem Gejauchze, breiten Lachsalven und schon beinahe beängstigenden Heiterkeitsausbrüchen. Es schien zeitweise, als gäbe es kein Halten mehr.
Unschuldige Worte mutierten zu gewaltigen Sprachmonstern, die von Lenhart immer wieder mit großer Virtuosität gebändigt und eingefangen wurden. Wehschnittchen ringelnatzte schamlos mit dem Klopsenberger König, blinde Hunde verursachten Zugkatastrophen und endlich wurde auch die Sache mit den tri Chinisin und ihrem Kontrabass geklärt.
Hans-Jürgen Lenharts Auftritt war Kurzweil und Vergnügen pur.
Zusätzliche Akzente setzte der Großauheimer Multi-Perkussionist Jürgen Weiß unter anderem mit Wald-Teufel, Cajon, Monochord, Balafon und Schreck-Heule. Spätestens da scheiterte jede Rechtschreibreform und der Duden wurde endgültig überwunden.
Nach der Veranstaltung verließ das begeistert-irritierte Publikum den AKU-Saal in alphabetischer Reihenfolge, - mit der festen Absicht, sich vorsorglich Ohrenseide zu besorgen. Denn ein Örsturz ommt meist leichend!

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