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26 | 09 | 1997
Beinahe eine unendliche Geschichte: Alljährlich hängt der Rochusmarkt am seidenen Faden, alljährlich bestimmen pflichtbewusste Ordnungshüter und wehrhafte Feuermänner über Wohl und Wehe von Hanaus größtem Straßenfest. Gilt es doch, zweifellos sinnvolle Bestimmungen einzuhalten. Gestattungen, Brandschutzauflagen, Mindestdurchfahrbreiten – Begriffe, die Insidern und Marktorganisatoren lange Schweißperlenketten auf die sorgenfältige Stirn legen.  Doch Halt! Die Hanauer Ordnungswahrer wissen meist, worauf es wirklich ankommt und denken gerade beim Rochusmarkt realitätsnah mit. Die Welt wäre in Ordnung…
Gäbe es da nicht den gemeinen POLLER dort, wo Hauptstraße und Pforte aufeinandertreffen, zentral im Sogbereich der Tore einer stadtbekannten Sparkasse. Seit es ihn gibt, steht er im Weg.
Zum Segen der Menschheit erdacht, wachen POLLER in Stärken mehrerer Hundertschaften über Hanaus Bordsteine und Straßenränder. Wind und Wetter, Hitze und Kälte ausgesetzt, erfüllt der POLLER still seine Pflicht. Dort wo er steht, darf kein anderer hin. Nix da mit schnell mal parken und von wegen automobiler Hechtrolle auf die Gegenfahrbahn: Das kann man sich abPOLLERN! Der deutsche POLLER ist ein Mahnmal (guß)eiserner Disziplin. Und so sieht er auch aus: ob aus Beton oder Metall, trist und grau ist er allemal. Und damit er nicht auf anarchische Ideen kommt und wegläuft, wird er in Hanau einfach einbetoniert. Und jetzt kommen wir vom Großauheimer Gewerbeverein und fordern Rochusmarkt-Freigang für diesen einen SparkassenPOLLER.
Steht er doch wirklich diese zwei tollen Tage völlig nutzlos und schikanös im Wege und sorgt Jahr für Jahr für Beanstandungen beim Bemessen der Mindestdurchfahrbreite. Ein ernstgemeintes Angebot des Gewerbevereins, jenen POLLER zu kaufen und durch einen demontierbaren zu ersetzen, wurde von Stadtbaurat und Magistratsrunde als zwielichtiger Vorschlag abgetan und verworfen. An dieser Stelle nun nochmals unser Apell an die Hüter der städtischen Macht: lasst es zu, es soll Euer Schaden nicht sein! (Von unserem Wunsch, den privatisierten POLLER in den Auheimer Farben anstreichen zu lassen, sind wir ja inzwischen abgerückt).Bedenken Sie doch: welche Chancen, welche Möglichkeiten!
POLLERPatenschaften, POLLERKunst, POLLERSponsoring – da muß doch jedem Kämmerer der Groschen fallen! Uns vom Gewerbeverein geht’s momentan nur um den Einen, der fallen soll: Vielleicht zum Rochusmarkt 1998? => zurück zur auswahl

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